DIE HAFENBAHN - AB 2.12.2006

 

Am 2. Dezember war es endlich soweit: Um 11:55Uhr wurde die neue Teilstrecke in die Überseestadt, die "Hafenbahn" eröffnet. Seit um 13:00Uhr die erste plnamäßige Bahn die neue Strecke befuhr, fährt die Linie 3 nicht mehr wie bisher über die Hans-Böckler-Straße, sondern ab der Kreuzung Doventorstr./Am Wall/Doventor über die ausgebaute Ostzufahrt Stephaniebrücke, dann Auf der Muggenburg und weiter durch das Hansator wieder auf die Nordstraße und wie gewohnt weiter nach Gröpelingen. Mit den neu eingerichteten Haltestellen Eduard-Schopf-Allee (auf Höhe Llyodstr.) und Europahafen (hinter der Kurve Auf der Muggenburg/Hansator) verbindet sie die neu entstehende Überseestadt und das "Kellogs"-Werk in 3-4 Minuten mit der Innenstadt.

Dabei ist die "Hafenbahn" keinesfalls eine Neuerung, sondern die Wiederaufnahme einer alten Tradition: Bereits seit dem 21. Oktober 1888 gab es eine Pferdebahnlinie im Freihafen. Am 22.12.1900 kam die elektrifizierte Linie 1 hinzu, die ab 19.09.1901 über das heutige Hansator zum einer Ringlinien ausgebaut wurde. Ihr Betrieb wurde allerdings am 27. März 1942 eingestellt und in dieser Form nie wieder aufgenommen. Von diesem Tag an übernahm die Linie 3 die Strecke. Sie lief hier bis zum Dezember 1962 durchgehend und wurde nur kriegsbedingt zwischen 22.4. und 4.8.1945 unterbrochen. Danach stellte man den Betrieb im Europahafen völlig ein und die alten Gleise wurden nach und nach entfernt. (Noch heute kann man auf dem Korffsdeich anhand des Straßenpflasters die alte Gleisführung erkennen- siehe Foto.)

Mit dem Konzept vom Ausbau des im Krieg fast völlig zerstörten Hafenquartiers zur "Überseestadt" kam zu Beginn des jetzigen Jahrzehnts auch die Idee der Erneuerung der Hafenbahn wieder auf den Tisch und wurde schließlich schneller als erwartet realisiert. Erst im Frühjahr 2005 war das aktuelle Konzept zum Ausbau der Straßenbahn von der Bremer Baudeputation beschlossen worden und schon im Herbst des gleichen Jahres begannen die ersten Erdarbeiten am Stephanietor. Ab März dieses Jahres wurden die Gleise, Oberleitungs- und Signalanlagen installiert und schließlich vor wenigen Wochen mit den Testläufen begonnen.

Am ersten Adventswochenende wurde nun die Strecke eröffnet. Zur Eröffnung verkehrten verschiedene Fahrzeuggenerationen: Die GT8N-1 waren durch 3110 und 3111 vertreten, als GT8N fuhren die "Überseebahn", Nr. 3022, und die "BOB-Bahn" 3070. Als Wegemann-Zug war 3532 mit 3732 unterwegs. Aus den älteren Generationen war leider nur Kurzgelenkzug Tw. 445/ Bw. 1482 zu sehen.

 Mit meinem fotografischen Bericht möchte ich ein paar Impressionen von der Eröffnung und den ersten Betriebstagen zeigen.

DIE ERÖFFNUNG, 2.12.'06:

 

2.12.: Kurz vor der Eröffnung begeben sich die Besucher zum Festplatz kurz vor den Brücken am Stephanitor. Im Hintergrund ist das Festzelt zu sehen.

Kurz vor 12Uhr fuhr die "Überseebahn" 3022 mit den "Hohen Tieren" ein.

Großes Gedränge war beim Durchschneiden des Bandes.

3022 steht unter der Eisenbahnbrücke am Stephanitor.

Dahinter steht bereits 3110, bereit für die erste Rundfahrt auf der Hafenbahn.

 

Nach der offiziellen Eröffnungszeremonie steht 3022 noch den Fotografen Modell.

Symbolisch für die erste Bremer Strecke, die sich Straßen- und Eisenbahn teilen, ist auch Diesellok 295 088-9 dabei.

295 088-9 bei der Einfahrt in die DB-Strecke auf der Hafenbahn.

Werbewirksam präsentierten sich dann 3110 und 295 088-9 nebeneinander den Pressefotografen; schließlich ist es das erste Treffen dieser Art.

In 37 Minuten geht es mit der 3 los. Da bleibt genug Zeit für einen kleinen Abstecher zur Haltestelle Lloystraße...

 

...um eine der letzten planmäßigen Bahnen der 3 über die Hans-Böckler-Straße zu sehen...

 

...und den letzten planmäßigen Wegemann-Kurs auf der alten Linienführung: 3540+3740 in der Hans-Böckler-Straße abzulichten. Allerdings wird hier Montags - Freitags morgens noch die Linie 3S in die Innenstadt fahren.

 

Zurück an der H Eduard-Schopf-Allee: 3111 ist der zweite GT8N-1, der bei den Sonderfahrten dabei ist.

Und schließlich ist es soweit: Um 13:03Uhr hält 3029 als allererste planmäßige Bahn an der H Eduard-Schopf-Allee.

7 Minuten später folgt 3019 als erste Bahn in die Gegenrichtung nach Gröpelingen.

Der Zug aus 3532 und seinem Beiwagen 3732 vertritt bei den Eröffnungsfahrten die Generation der Wegemann- Wagen.

Hansakurzgelenkwagen 445 (ex 3445) und sein Bw. 1485 vertraten, innen weihnachtlich geschmückt und mit Nikolaus an Bord, die Museumsfraktion.

Etwas später folgte dann ein weiteres Highlight: Um 13:43 kam 3540/3740, vorher noch der letzte Kurs- Wegemann auf alter Strecke, jetzt als erster auf der Neuen an der H Eduard-Schopf-Allee vorbei.

Wer wissen wollte, wie man "...günstiger auf Rechnung." fährt, konnte auch das in "BOB-Bahn" 3070 erfahren, die als zweite GT8N ebenfalls mit Sonderfahrten dabei war.

Schließlich zeigt sich auf einer der letzten Sonderfahrten noch einmal Museumswagen 445 in der ganz von der Vorweihnachtszeit eingenommenen Obernstraße, die auch auf der gefahrenen Ringstrecke lag.

 

ERSTER BETRIEBSTAG, 3.12.'06:

 

3.2.: Einen Tag später befährt Tw. 3048 die Hafenbahn auf Höhe Korffsdeich.

Im weiteren Verlauf folgt die Hafenbahn der Muggenburg und fährt dabei auch am KELLOGS-Wekr vorbei.

 

 Etwas später biegt 3019 gerade in die Kurve vor KELLOGS ein...

 

...und steht kurz darauf an der Haltestelle Europahafen.

H Europahafen

3048 am Europahafen: Im Hintergrund ist links der renovierte Speicher I zu sehen. Am rechten Bildrand ragt der Waller Fernsehturm in den Himmel.

In Richtung Gröpelingen zeigt sich 3017 vor einigen Gebäuden am linken Bildrand, die noch deutliche Kriegsschäden aufweisen.

 

ZWEITER BETRIEBSTAG, 4.12.'06:

 

4.2.: Der nächste Tag war als Montag der erste Werktag seit Eröffnung der Hafenbahn: Wegemann 3044 kommt morgens gerade vom Hansator.

Zehn Minuten später folgte GT8N 3018.

Machen wir nun einen kleinen Sprung zurück zur Eduard-Schopf-Allee, wo sich 3068 vor der Stephanikirche zeigt.

Auf das Stepahnitor fährt 3024 Richtung Domsheide - Weserwehr zu, als die Sonne kurz durchkommt. Rechts zweigt die Eisenbahn in Richtung Hauptbahnhof ab.

Die Ostzufahrt Stephanibrücke/B75 ist noch nicht ganz fertig, als 3076 Richtung stadteinwärts die Überseestadt verlässt. Die nächste Haltestelle ist Faulenstraße.

Gegenüber biegt 3048 aus der Doventorstraße auf die Hafenbahn ein.

 

ENDE ERSTER BETRIEBSWOCHE, 9.12.'06:

 

 

Eine Woche später, am 9.12. sehen wir 3020 vor dem schon jetzt beliebten Fotomotiv der Fernsehturms im Hansator.

Wegemann 3527 bringt viele Adventsbummler über die Überseestadt in die City. Hier kurz vor der Haltestelle Eduarf-Schopf-Allee.

 

Mit einem letzten Blick auf 3017 in der Eduard-Schopf-Allee und auf den Stephanikirchturm im Hintergrund schließt mein Bericht über die Hafenbahn.

 

 

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